2024-11-02, 09:30–11:00 (Europe/Berlin), Raum 6 (1. OG, Verfügungsgebäude)
Referent:in Heidrun Nitschke
Workshop
Sexarbeit wird gesellschaftlich und auch in Hinblick auf Gesundheit sehr kontrovers diskutiert. Birgt Sexarbeit besondere gesundheitliche Risiken? Wenn ja, warum und für wen? Welches sind die Hindernisse für Sexarbeiter:innen beim Zugang zu Gesundheitsversorgung? Sollte der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) für die Gesundheitsversorgung von Menschen in der Sexarbeit zuständig sein? Welche Gesetze, Regelungen und Angebote existieren, welche sind sinnvoll und notwendig?
In dem Workshop werden Grundlagen vermittelt zu der gesetzlichen Situation hinsichtlich der Sexarbeit und den Aufgaben des ÖGD bei der Prävention sexuell übertragbarer Infektionen. Dabei wird dessen problematische Praxis im Umgang mit Sexarbeit in der Vergangenheit ebenso Thema sein wie seine Möglichkeiten als Versorger für Menschen in prekären Lebenssituationen. Und sicher gibt es auch Gelegenheit zu Überlegungen, ob der ÖGD ein attraktiver Arbeitsplatz für engagierte Ärzt:innen sein kann.
Heidrun Nitschke ist Ärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Sie hat mehr als 25 Jahre im öffentlichen Gesundheitsdienst im Bereich STI/sexuelle Gesundheit gearbeitet. Ihre wichtigsten Themen waren die Haltung des ÖGD zu Menschen in der Sexarbeit und der Zugang zu Gesundheitsversorgung für Menschen in prekären Lebenssituationen. Neben der praktischen ärztlichen Arbeit im Gesundheitsamt hat sie in zahlreichen Gremien und Kommissionen mitgewirkt. Seit 2018 ist sie aktive Rentnerin.